Aus einer alten Kamera habe ich mir eine coole Tischlampe gebastelt.
Ich habe mir auf YouTube einige Tutorials über dieses Thema angeschaut, aber irgendwie sind die Männer so brutal mit den Kameras umgegangen d.h. sie haben sie eigentlich total zerstört, nur die Außenhülle blieb ganz. Das hat mich immer ein wenig gestört. Ich habe einen weniger brutalen Weg gefunden.
Ich habe eine alte Minolta 7000 geschenkt bekommen. Sie stammt aus dem Jahr 1985. Es war die erste Spiegelreflexkamera mit einem vollständig im Gehäuse integrierten Autofokus-System, automatischer Multiprogrammwahl und extrem vielen technischen Finessen.
Zuerst habe ich das Objektiv entfernt und dieses und die ganze Kamera mal äußerlich gereinigt. Plastik- oder Gummiteile reinige ich immer mit Glycerin (auch beim Auto). Danach sah die Kamera wieder wie neu aus. Da ich, wie schon gesagt, die Kamera eigentlich nicht extrem kaputt machen mochte, kam mir die Idee, dass ich die Glühbirnenhalterung eigentlich in das Objektiv hineinstecken könnte. Es handelt sich um das Standardobjektiv AF 35-70 (sogar mit Makrofunktion). Dies müsste sich platztechnisch ausgehen. Dann legte ich das Objektiv vor mich hin und begann alle Schrauben die ich sah aufzuschrauben. Es lockerte sich der Anschlussring an die Kamera, diesen legte ich separat zur Seite, weil man dieses Teil am Schluss wieder an das Objektiv heranschrauben muss. Ich schraubte weiter und weiter und ganz langsam lösten sich alle Teile im Objektiv. Die Blende purzelte mit lauter Einzelteilen heraus. Gläser, Zahnräder, wieder Ringe etc. etc. und lauter minimalst kleine Schrauben fielen vor mich hin. Irgendwann wurde der innere Tubus locker, auch diesen brauchte ich nicht. Schlussendlich hatte ich nur noch die Objektiv-Hülle vor mir. Perfekt. Genau das wollte ich.
Jetzt wendete ich mich der Kamera zu. Dort brauche ich Platz für das Kabel und ein Loch, wo das Stromkabel hinaustritt. Ich klebte einfach den Spiegel, der sich leicht hochklappen lässt, mit einem Kleber an die Kamera, und schon war der Platz nach hinten frei. Ach ja, den sogenannten Vorhang habe ich einfach abgeschnitten. Dann bohrte ich noch ein 0.5 mm Loch für das Kabel durch die hintere Schließe. Der Schaden hält sich so in Grenzen. Ich habe alles geschafft ohne die Kamera arg und brutal zu crashen. Na ja, bin auch eine Frau.
Nun geht´s ans Einbauen der Lampenteile resp. der Lampenfassung und das Befestigen der ganzen Teile.
Das wäre jetzt ein cooles YouTube Tutorial geworden. Leider zu spät, die Lampe ist fertig. Ich werde meine karge Freizeit jetzt auf Flohmärkten verbringen, weil ich richtig Lust darauf habe, noch weitere Lampen zu basteln. Dann werde ich mal meine Arbeitsweise filmen und Schritt für Schritt erklären.
Liebe Leute, wenn Ihr keine Verwendung mehr für eure alten Kameras habt und bevor sie auf dem Müll landen, bin ich ein dankbarer Abnehmer. Auch alte oder kaputte Objektive könnt Ihr gerne mir überlassen.